Am Donnerstag, dem 3. April 2025, gastierte der deutschlandweit bekannte Kabarettist „Alfons“ in Oldenburg. Mit seinem mitreißenden Bühnenprogramm „Alfons – noch deutscherer“ begeisterte und unterhielt er in der ausverkauften Kulturetage über zwei Stunden sein Publikum – darunter auch 60 Schülerinnen und Schüler des Alten Gymnasiums Oldenburg sowie französische Gastschülerinnen. Dieses Bühnenprogramm, bei dem es um die Familiengeschichte von Emmanuel Peterfalvi – so sein bürgerlicher Name –, seine Erfahrungen in Deutschland, aber vor allem um seine Entscheidung, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, ging, war jedoch nicht nur eine Lehrstunde in Sachen deutsch-französischer Freundschaft. Vielmehr thematisierte Alfons am persönlichen Beispiel die deutsch-französische Geschichte sowie aktuelle politische Herausforderungen in einer bewegten Zeit.
Dieses Abendprogramm bildete zugleich den Auftakt für das Kernstück eines Schulprojektes, für das sich das Alte Gymnasium im Herbst 2024 bei Alfons beworben hatte. Denn bereits seit dem Jahre 2023 bietet er im Kontext seiner Bühnenauftritte an, mit Schülerinnen und Schüler in den Schulen persönlich zu sprechen und vor allem zu diskutieren.
Für die Französischklassen von Frau Osthövener, Frau Jacobs, Herrn Brinkmann sowie einen Geschichtskurs von Herrn Dr. Markus Drüding ging es am Freitagmorgen also weiter – und diesmal durften die Schülerinnen und Schüler Alfons hautnah erleben. Diskutiert wurde ein breites Spektrum an Themen: Wie wichtig ist Jugendlichen eigentlich unsere Demokratie? Welche Medien nutzen Jugendliche, um sich politisch zu informieren und wie funktionieren Soziale Medien im Unterschied zu klassischen Printmedien? Welche Auswirkung hat unsere Mediennutzung auf unser Verhalten und wie können wir darauf reagieren? Abgerundet wurden diesen Debatten, in denen sich Alfons mit Anmerkungen, Kommentaren, aber auch mit seiner Expertise als Film- und Medienschaffender einschaltete, durch ein Simulationsspiel, in dem es um die Frage ging, wie man Menschen aus ihrer Meinungsblase vielleicht wieder herausholen könnte.
Das vielleicht bemerkenswerteste an diesem ohnehin beeindruckenden Morgenprogramm war jedoch, dass Alfons nun nicht die neue „Bühne“ nutzte, um zu dozieren oder zu informieren. Stattdessen bestand seine neue Rolle vor allem darin, zuzuhören. Insofern waren es die Schülerinnen und Schüler, die dieses Programm mit ihren Meinungen, Einstellungen, Sorgen und Hoffnungen füllten – und das mit Bravour.
Für dieses unvergessliche Abend- und Morgenprogramm, das vom Förderverein des Alten Gymnasiums großzügig gefördert wurde, gebührt jedoch vor allem einer Person ganz großen Dank: Monsieur Alfons! Wir hoffen, dass noch viele Schulen in Deutschland in den Genuss dieses fantastischen Schulprojektes kommen dürfen und vielleicht auch – dass Alfons das Alte Gymnasium Oldenburg nicht vergisst.

Foto: Hauke Dittrich